Kaum ein Name ist so eng mit Nürnberg verbunden wie Hans Sachs. Geht man heute durch die Altstadt, erinnert nur wenig an den großen Dichter. Das Museum I22I20I18I Kühnertsgasse will ihm dieser Ort der Erinnerung sein.
Schuhmacher, Meistersinger und Poet? Hans Sachs war im 16. Jahrhundert der größte deutsche Dichter seiner Zeit. Mit über 6.200 Werken war er nicht nur außerordentlich produktiv, er hatte auch kaufmännisches Talent. Er führte erfolgreich seine Schuhmacherwerkstatt und wurde in höherem Alter zum Verleger seiner eigenen Werke. Den Zeitgenossen war er bekannt: man las ihn gerne und führte seine Stücke – gerade die Fastnachtspiele – öffentlich auf. Das Gedankengut der Reformation begeisterte Sachs und fand durch ihn populäre Verbreitung in weite Kreise – samt sozialkritischer Aspekte.
Im 19. Jahrhunderte machte Richard Wagner Hans Sachs mit seiner Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ populär. Der Mythos war geboren! 1874 weihte man das Denkmal des Dichters ein. 1894 feierte die Stadt seinen 400. Geburtstag in bis dahin nie gekanntem Ausmaß.
Eine Kunstfigur war geschaffen worden, deren touristischer Pilgerort das heute zerstörte Wohnhaus des Dichters wurde. Dieses steht im Mittelpunkt der Ausstellung. Lange glaubte man, es sei bereits 1835 abgerissen worden. Durch neue Forschungen lässt sich das Gegenteil beweisen: Es stand bis 1945 und wurde ab den 1910er Jahren zum Touristenmagnet mit geraniengeschmückter Fassade samt Gedenktafel – und einer "Original-Werkstatt."
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